Bei Erfrierungen handelt es sich um örtliche Gewebeschäden, die durch anhaltende Kälteeinwirkungen (meist in Zusammenarbeit mit Feuchtigkeit und Wind entstehen. Es kommt zu einer Mangeldurchblutung des Gewebes. Das Gewebe wird geschädigt oder stirbt sogar ab.
Erfrierungen erkennt man an folgenden Symptomen:
Gefühllosigkeit/Taubheitsgefühl in den betroffenen Körperteilen
Betroffene Körperteile (häufiger Finger, Zehen, Nase, Ohren und Wangen) sind bläulich-rot, später weiß-gelb oder weiß-grau
Betroffene Körperteile sind kalt, zunächst weich und schmerzhaft, später hart und gefühllos
Schutzhandschuhe anziehen
Erfrorene Körperregionen nicht bewegen
Durch Körperwärme des Helfers eine Erwärmung versuchen (jedoch nicht bei hart gefrorenen Körperteilen)
KEINE aktive Wärme (z. B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
Erfrorene Körperteile mit möglichst locker keimfreiem Material bedecken (z.B. Verbandtuch)
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten
Da meist mit Unterkühlung verbunden, haben Maßnahmen gegen Unterkühlung Vorrang
Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen anhaltenden Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Die Unterkühlung wird in zwei Stadien/ Schweregrade unterteilt.
Eine Unterkühlung im Stadium I erkennt man in kurzer Zeit an folgenden Symptomen:
Kältezittern
Atmung und Kreislauf sind gesteigert
Betroffener ist bei Bewusstsein erregt, später ruhiger
Schutzhandschuhe anziehen
Betroffenen an einen warmen Ort bringen und langsam aufwärmen Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme Decken/Rettungsdecken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden
KEINE aktive Wärme z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
Wenn Betroffener bei Bewusstsein ist, warme, gut gezuckerte Getränke wie z.B. Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten (möglichst auch Körpertemperatur)
Eine Unterkühlung im Stadium II ist an folgenden Symptomen erkennbar:
Atmung verlangsamt sich
Muskelstarre tritt ein
Das Schmerzempfinden lässt nach
Zunehmende Müdigkeit, Bewusstlosigkeit
KEINE Aufwärmversuche mehr unternehmen
KEINE aktive Wärme (z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung laut "Hilfe" rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen
Betroffenen zudecken
Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen
Bei vorhandener Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung
Decke unterlegen/Zudecken eines Betroffenen
Ein Unfall stellt für den Betroffenen immer eine Ausnahmesituation dar und wird meist als sehr belastend empfunden. Bedingt durch die Verletzung/ Erkrankung und psychische Belastung friert der Betroffene selbst bei normalen Temperaturen, vor allem wenn durch die Einschränkungen der Kreislauf beeinträchtigt ist. Oft liegt der Betroffene bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes auch auf dem (kalten) Boden, wodurch es ebenfalls zu weiterem Wärmeverlust kommt. Um dies zu verhindern, ist der Wärmeerhalt durch das Unterlegen einer Rettungs-/Decke und das Zudecken des Betroffenen eine der wohl wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hierzu dienen auch warme Kleidungstücke wie ein Mantel, Jacke u. Ä.