Herzinfarkt
Der Begriff Herzinfarkt bezeichnet das Absterben von Herzmuskelgewebe aufgrund einer plötzlichen Minderdurchblutung in einem Herzkranzgefäß. Die Mehrzahl aller Herzinfarkte entstehen als Folge einer koronaren Herzkrankheit. Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in den Industrienationen. Alarmierend ist, dass inzwischen auch immer mehr Frauen von der Krankheit betroffen sind.
An einem Herzinfarkt, der zur Gruppe der Herz-Kreislauferkrankungen gehört, verstarben im Jahr 2009 bundesweit 60.153 Personen, davon waren 56% Männer und 44% Frauen. (Quelle: Statistische Bundesamt).
Bei Frauen verläuft ein Herzinfarkt oft "untypisch" und wird deshalb nicht immer rechtzeitig erkannt. Frauen klagen bei einem Infarkt seltener über Brustschmerzen, dafür aber häufiger über Oberbauchschmerzen, Luftnot und Rückenschmerzen. Bei Bauchschmerzen und Übelkeit wird selten an einen Herzinfarkt gedacht und nicht sofort der Notarzt gerufen. Daher sterben beispielsweise in der Altersgruppe der unter 60-Jährigen in den ersten Krankenhaustagen fast doppelt so viele weibliche wie männliche Infarktpatienten.
Erkennen
Engegefühl in der Brust, Luftnot
Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die oft in den linken Arm, Unterkiefer, Rücken, die Schulter oder den Oberbauch ausstrahlen
Gesicht ist blassgrau, meist schweißnass
Schwächegefühl (v.a. bei Frauen)
Der Betroffene kann sehr unruhig (Todesangst), aber auch sehr ruhig sein
(Ober-) Bauchschmerzen, Übelkeit/ Erbrechen (v.a. bei Frauen)
Im schlimmsten Fall tritt ein Herz-Kreislauf-Stillstand ein!
Maßnahmen
Notruf 112 - es besteht Lebensgefahr
Den Betroffenen ansprechen, beruhigen
Schonend und bequem mit erhöhtem Oberkörper lagern
Enge Kleidung (z.B. Krawatte, Hemdkragen, Gürtel) öffnen
Für frische Luft sorgen
Anstrengungen, Aufregung und Unruhe unbedingt vermeiden (Betroffenen bei Bedarf abschirmen)
Betroffenen zudecken, wenn er friert
Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung laut "Hilfe" rufen, um Umstehende auf die Notsituation aufmerksam zu machen
Stabile Seitenlage
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen
Bei Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung