Lesen Sie hier die barrierefreie "Nur Text"-Version des Jahresberichts.
Sehr verehrte Leserinnen und Leser, wir vom Deutschen Roten Kreuz in Lüchow-Dannenberg sind Teil einer weltweiten Hilfsorganisation mit Menschen, die Opfern von Konflikten und Katastrophen sowie anderen hilfsbedürftigen Menschen unterschiedslos Hilfe gewährt. Auch die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung unseres Landkreises ist außerordentlich hoch und reicht von Sach- und Geldspenden bis hin zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Auch dadurch wird ein großer Beitrag geleistet, um die humanitären Katastrophen abzumildern. Für die Bewältigung dieser gewaltigen Aufgaben gebührt Ihnen allen großen Respekt und Anerkennung! Unsere Ehren- und Hauptamtlichen sind, neben den vielen Aufgaben, die weiter jeden Tag anfallen und erledigt werden müssen, z.B. aktuell bei der Betreuung geflüchteter Menschen gefragt. Dabei arbeiten die DRK-Gliederungen – ob Haupt- oder Ehrenamt - Hand in Hand und unterstützen sich gegenseitig. Bei einer alternden Gesellschaft wächst die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements. Insbesondere beim Deutschen Roten Kreuz ist das Ehrenamt ein unverzichtbarer Bestandteil. Ob Seniorenbetreuung, Mitarbeit in Kleiderkammern, Sanitätsdienst bei Veranstaltungen, Hilfe bei Unfällen oder Katastrophen, Begleitung von Flüchtlingen und vieles mehr: Die Möglichkeiten, ehrenamtlich beim DRK mitzumachen – ob zeitlich begrenzt für ein konkretes Projekt oder als aktives Mitglied in DRK-Bereitschaft, Ortsverein oder Jugendrotkreuz – sind so vielfältig wie das Rote Kreuz selbst. Kommen Sie zu uns und erfahren Sie, wie gut es tut, Gutes zu tun – mit dem Wort von Bertha von Suttner: „Nach lieben ist helfen das schönste Zeitwort der Welt“.
August Mattiesch, Präsident bis 2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe DRK`ler, die Aufgaben des DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg haben sich noch nie so vielfältig dargestellt wie im Berichtsjahr 2021/2022. Hartnäckig hält sich der Corona Virus in all seinen alten und neuen Varianten in unserer Gesellschaft. Leider sind damit häufige Personalausfälle und besondere Belastungen unseres Personals verbunden. Die vom DRK angebotenen Testungen, sowie Impfungen sind weiterhin ein Bestandteil des Gesamtangebotes unseres Kreisverbandes. Die neue DRK-Seniorentagespflegeeinrichtung und der benachbarte in 2021 fertiggestellte Neubau der betreuten Seniorenwohnanlage am See in Gartow konnten sehr gut gebucht in Betrieb genommen werden. Mit den neu eingeweihten Kindertagesstätten in Clenze (2021) und Breselenz (2022) betreibt das DRK nunmehr 17 KiTa`s im Landkreis. Am 24. Februar 2022 löste die russische Invasion auf die Ukraine eine große Flüchtlingswelle aus, die den Betrieb einer vom DRK betriebenen Ankunftsstelle für Vertriebene notwendig macht. Aufgaben, die zusammen mit den anderen rd. 25 Sparten dem DRK mit seinen rd. 700 Mitarbeitenden auf die Fahne geschrieben sind. Durch das Zusammenwirken aller kleinen und großen, haupt- und ehrenamtlichen DRK-Einheiten ergibt dies ein erfolgreiches und anerkanntes Konstrukt DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg. Für die Zukunft ausrichten will sich unser Verband mit dem jüngst begonnen Neubau des DRK-Zentrums in Dannenberg. Zum Wandel und der Sicherung eines Betriebes gehört auch der gut vorbereitete Generationswechsel der darin tätigen ehren- und hauptamtlichen Personen und die Suche nach geeignetem Nachfolgepersonal. Dieser vollzieht sich derzeit spürbar in den Ortsvereinen, Präsidium und auch in den hauptamtlichen Teilen. Mit vertrauensvoll zusammenwirkenden Kräften, hohem Vertrauen und gegenseitigem Verständnis konnte in den vergangenen Monaten und Jahren viel gemeinsam mit dem DRK und für das DRK geschaffen werden.
Matthias Hanelt, Kreisgeschäftsführer bis 2022
Präsidiumsmitglieder. Das ehrenamtliche Präsidium ist das übergeordnete Kontrollorgan des Kreisverbandes. Es benennt den Vorstand, legt Zukunftsstrategien fest und fördert die Rotkreuzarbeit. Aktuell besteht das Präsidium aus 11 Mitgliedern, angeführt vom Präsidenten und seinen zwei Stellvertretern.
Präsident, August Mattiesch
1. stellv. Präsidentin, Sonja Petersen
2. stellv. Präsident, Friedrich-W. Schröder
Schatzmeister, Andreas Olschner
Justiziar, Dr. Nils Seegebarth
Beisitzerin, Elisabeth Dick
Beisitzerin, Margarete Jeberien
Beisitzer, Helmut Hahlbohm
Kreisbereitschaftsleiter, Matthias Lippe
Kreisbereitschaftsleiterin, Manuela Roost
Kreisverbandsarzt, Matthias Franke
Der hauptamtliche Vorstand des DRK-Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg führt die Geschäfte des Kreisverbandes nach den Beschlüssen der Kreisversammlung und des Präsidiums.
„Den Landkreis Lüchow-Dannenberg durch soziale Angebote täglich lebens- und liebenswerter zu machen und den Menschen in der Not zu helfen – darin sehe ich die Hauptaufgabe des DRK-Kreisverbandes. Dabei mitwirken zu dürfen, empfinde ich als großes Geschenk und bin sehr dankbar dafür“, sagt Thomas Heldberg. Der Diplom-Ökonom ist seit April 2022 neues Vorstandsmitglied des DRK-Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg e.V. und soll geplant die Nachfolge von Kreisgeschäftsführer Matthias Hanelt zum Jahreswechsel übernehmen. Der in Neu Darchau wohnende Familienvater war zuvor seit 2013 über acht Jahre lang zuerst als Leiter Controlling und ab 2017 als Stellvertretender Verwaltungsdirektor in der Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg tätig. Insbesondere im Rettungsdienst, im Pflegebereich als auch in der Pandemiebekämpfung gab es in dieser Zeit eine gute Kooperation zwischen Klinik und DRK. Zudem war er von 2006 bis 2013 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Abge-ordneten und Parlamentarischen Geschäftsführers im Deutschen Bundestag tätig. Heldberg war seit 2004 bis zu seiner Ummeldung in den Landkreis Lüchow-Dannenberg im Jahr 2019 landes- und kommunalpolitisch in Mecklenburg-Vorpommern sehr aktiv, unter anderem als langjähriger Vorsitzender einer Kreistagsfraktion. Aus diesen ehren- und hauptamtlichen Tätigkeiten verfügt Herr Heldberg über ein hilfreiches Netzwerk und wertvolle verbandspolitische Erfahrungen, die er für seine Tätigkeiten beim DRK einbringt. Sein Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften absolvierte er als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung zwischen 2001 und 2006 an der Universität Lüneburg woran sich ein Praktikum in der Deutschen Botschaft in Budapest anschloss. Herr Heldberg hat vor seinem Studium zwei Berufsausbildungen zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel in Lüneburg, als auch zum Fluggerätmechaniker bei Airbus in Hamburg abgeschlossen.
Es hieß Abschied nehmen beim DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg: Die langjährige Personalleiterin Annelore Linde übergab zum 31. Mai 2022 die Führung an ihren Nachfolger Dennis Wolosin. Frau Linde trat im Mai 2005 als Personalsachbearbeiterin in die Dienste des DRK-Kreisverbands, mit ca. 320 Beschäftigten in 13 DRK-Einrichtungen, ein. Im September 2011 übernahm sie die Leitung der Personalabteilung mit inzwischen ca. 500 Mitarbeitenden in 19 DRK-Einrichtungen. „Seit dem Beginn meiner Tätigkeit war es mir ein Anliegen, ein modernes Personalmanagement zu verwirklichen. Dabei standen für mich immer das gute Miteinander und das Wohl der Menschen im Kreisverband im Vordergrund“, sagte Frau Linde rückblickend. Zum Abschied wünsche sie sich, dass alle MitarbeiterInnen ihrem Nachfolger Dennis Wolosin dieselbe Unterstützung und Bereitschaft zur guten Zusammenarbeit entgegenbringen, wie sie es erfahren durfte. Herr Wolosin ist seit April 2012 als Personalsachbearbeiter tätig und hat nun die Aufgaben von Frau Linde übernommen. Das Team der Personalabteilung betreut jetzt 34 DRK-Einrichtungen mit ca. 700 Beschäftigten. Volker Tiedemann, stellv. Geschäftsführer (Mitte) und Vorstandmitglied Thomas Heldberg (rechts) lobten Annelore Linde für ihre Loyalität, ihre Gewissenhaftigkeit und die langjährige Treue zum Kreisverband. Sie wünschten ihr für den neuen Abschnitt vor allem Gesundheit, Lebensfreude und viel Zeit für Hobbys und die Familie.
Der Ehrenvorsitzende, der frühere Präsident Eberhard von Plato, wurde für seine Verdienste um die Beziehungen zwischen dem DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg und dem Polnischen Roten Kreuz in Oborniki auf der letzten DRK-Kreisversammlung geehrt. Er erhielt eine eigens angefertigte Plakette vom Polnischen Roten Kreuz. Die Partnerschaft zwischen den beiden Rotkreuzverbänden hatte 2008 unter dem Vorsitz von Platos begonnen. Seitdem hat die DRK-Bereitschaft viele Hilfsgüter nach Oborniki transportiert.
Das Polnische Rote Kreuz, Woiwodschaft Oborniki und der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg verbindet eine 13-jährige Freundschaft. Ebenfalls für sein soziales Engagement wurde Matthias Lippe in Posen mit dem Orden am Band ausgezeichnet. Er engagierte sich vom ersten Tag an für die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Der 56-jährige Matthias Lippe ist seit 1983 Mitglied des DRK-Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg und seit 2007 Kreisbereitschaftsleiter. Jedes Jahr fahren die Rotkreuzler mit einigen beladenden LKWs nach Oborniki und bringen Hilfsgüter, u.a. Pflegebetten, Rollstühle, Rollatoren, Sauerstoffkonzentratoren, Bekleidung für Erwachsene und Kinder, Spielzeuge usw. nach Oborniki. Die erhaltenen Hilfsgüter werden durch die Vermittlung des PCK-Verbands kostenlos weitergeleitet, für Krankenhäuser in Oborniki und in Kowanowko, für Sozialhilfezentren, für Schützlinge der Hospizvolontärgemeinschaft „Menschliche Geste" in Oborniki und Einwohner des Kreises, die die Hilfsgüter brauchen. Diese uneigennützige Hilfe der DRK-Bereitschaftsmitglieder vom Kreisverband Lüchow-Dannenberg hat für die Bewohner von Oborniki und den angrenzenden Landkreisen große Bedeutung. Durch das soziale Engagement von Herrn Lippe kann so vielen Menschen geholfen werden, die die Idee des Internationalen Roten Kreuzes verbindet.
Das DRK-Testzentrum in der Marschtorstraße 37 in Dannenberg ist seit Mitte November 2021 Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Corona-Test benötigen. Zusätzlich zu den kostenlosen Schnelltests bietet das DRK-Testzentrum seit dem 13. Juli 2022 einen Nukleinsäureamplifikationstest (NAT-Test) für alle Menschen an. Wer in der DRK-Teststelle ein positives Schnelltestergebnis erhält, kann dort sofort im Anschluss den NAT-Test folgen lassen und sich dadurch in den meisten Fällen weite Wege z.B. zum Hausarzt oder in ein anderes Testzentrum ersparen. Der Test liefert in der Regel in 30 Minuten ein Ergebnis, auf dessen Grundlage eine Quarantäne-Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgen kann. Das Impfzentrum in Uelzen wurde Ende September 2021 geschlossen. Daraufhin erhielt der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg vom Landkreis Lüchow-Dannenberg einen Auftrag, Impfungen im Kreisgebiet durchzuführen. Ab dem 2. November war es soweit, dass das erste Impfteam in den Seniorenheimen Booster-Impfungen vornehmen konnte. Kinderimpfangebote kamen Mitte Dezember 2021 dazu. Ein festes Impfteam bietet Coronaimpfungen ohne Voranmeldung in Lüchow, Dannenberg, Gorleben und Clenze an. Pro Tag wurden anfänglich ca. 200 bis 300 Impfungen durchgeführt. Der Impfstoff Novavax, ein Totimpfstoff, steht seit dem 6. März 2022 für Menschen bereit. Ein ehemaliger Reisebus, der für den Bereitschaftseinsatz als Rettungsbus im Einsatz sein wird, um bei einem „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) die medizinische Erstversorgung vor Ort zu ermöglichen, ist derzeit als DRK-Impfbus im Einsatz und seit dem 8. Februar 2022 im Kreisgebiet unterwegs. Der vom DRK betriebene rollstuhlgerechte Impfbus wurde zunächst montags bis freitags eingesetzt. Seit dem Frühjahr fährt er zwei bis drei Mal wöchentlich auf verschiedenen Routen die Kundenparkplätze der Supermärkte, oder andere bekannte Stationen in den Orten an und bietet dort ohne Voranmeldung Impfungen an. Nach dem Motto „Einkaufen und Impfen“ können sich Interessierte dort impfen lassen. Im Impfbus werden zusätzlich Corona-Schnelltests angeboten. Bis Ende August hat das DRK-Impfteam an 232 Impftagen 15.241 Impfungen durchgeführt. Mit dem Impfstoff BionNTech wurden 11.773 Impfungen, Impfstoff Moderna 3378 Impfungen und Impfstoff Novavax 90 Impfungen durchgeführt. Darin enthalten sind 457 Kinderimpfungen.
Seit März dieses Jahres sind viele Ukrainer mit ihren Kindern auch im Landkreis Lüchow-Dannenberg angekommen. Der Landkreis betreibt mit Hilfe des DRK in Lüchow eine Ankunftsstelle für Vertriebene in einer Sporthalle mit einer Kapazität von 80 Personen. Die Sporthalle des Gymnasium Lüchow, wurde von ehrenamtlichen Helfern des DRK und des THW umgebaut. Gemeinsam wurden Zelte mit Feldbetten aufgestellt, die sanitären Anlagen instandgesetzt, Rauchmelder angebracht, Stromanschlüsse verlegt, für Kinder ein Spiel- und Bewegungsraum eingerichtet, Waschmaschinen und Trockner angeschlossen, eine Teeküche aufgebaut, Verwaltungsstruktur organisiert. Leiterin der Einrichtung ist die Sozialpädagogin Tine Nureldeen. Durch ein vom Bund ausgelösten Rechtswechsel, wurde der Vertag mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg zum 30. Juni 2022 zum Betrieb der Ankunftsstelle gekündigt. Die drei Samtgemeinden Elbtalaue, Lüchow und Gartow haben sich mit dem Landkreis darauf verständigt, dass sie die Ankunftsstelle mit DRK-Unterstützung ab 1. Juli übernehmen und diese bis zum 31. Dezember 2022 bestehen bleibt. Ab Oktober wird die Ankunftsstelle in das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Schlachthofes in Steine umziehen.
Der Leiter der Musikschule Marten Heuer und seine Stellvertreterin Ute Depping, überreichten im Namen der engagierten Musikerinnen und Musiker einen Spendenscheck über 3000 Euro an den DRK-Präsidenten August Mattiesch zugunsten der Ukraine-Hilfe. „Die Benefizkonzerte in Hitzacker, Lüchow und in der DRK-Wendlandschule in Dannenberg zu spielen war eine großartige Sache. Das ist gelebte Solidarität, ein wunderbares Zeichen der Hoffnung für alle vom Krieg Betroffenen,“ sagte Mattiesch. Für die zahlreichen Besucher war der Eintritt frei und es wurde um Spenden gebeten. Bei den Spenden ließ sich niemand lange bitten und so kamen insgesamt 3000 Euro zusammen.
Im März dieses Jahres startete der erste Transport mit Hilfsgütern für die ukrainische Bevölkerung in die polnische Partnerregion, in die Stadt Oborniki. Dort sind Kriegsflüchtlinge untergebracht, vor allem Frauen und Kinder. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg, mit Unterstützung des DRK und der Logistikfirma Weber, hat diesen Transport auf die Beine gestellt und Hygieneartikel, Wasser und haltbare Lebensmittel an die Vertriebenen, die in Oborniki untergebracht sind, übergeben. Die Notstromaggregate sind weiter in die Südukraine, in ein Krankenhaus geliefert worden. Ein weiterer Hilfstransport für die Menschen in der Ukraine ist im August gestartet. Der 40-Tonner hat zehn Stunden reine Fahrtzeit auf dem Landweg benötigt. Diese Transporte sind nur möglich, weil sich sehr viele Menschen für die Ukraine ehrenamtlich engagieren. Hilfsgüter im Wert von 44.000,00 € sind verladen und ins Kriegsgebiet gebracht worden. Das DRK hat die Helferinnen und Helfer von der Initiative Ukrainehilfe beim Einkauf unterstützt. 34 Europaletten hatten auf dem Sattelschlepper Platz. Dazu kamen noch große Säcke mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. „Die Beschaffung der Hilfsgüter, insbesondere der Lebensmittel, war eine große Herausforderung“, sagte Kreisgeschäftsführer Matthias Hanelt. Vor Ort gibt es einen vertrauenswürdigen und persönlich bekannten Kontaktmann, der die Hilfsgüter an die betroffene Bevölkerung in der Ukraine verteilt. Er informierte was gebraucht wird: Kartoffelflocken, getrocknetes Gemüse, Paletten mit Salz. Lebenswichtig ist die Lieferung von elektrischen Kochplatten für Menschen, deren Wohnungen oder Häuser zerstört sind. Ebenso wichtig für die Menschen sind Medikamente und Windeln für die Kleinsten. Weitere Hilfstransporte sind geplant.
Ein neues DRK-Zentrum entsteht in Dannenberg, auf dem Grundstück zwischen dem Verwaltungsgebäude und der Bundesstraße 248. Am 22. Juni 2022 ist die Baugenehmigung erteilt worden. Im Sommer 2023 sollen die Gebäude bezugsfertig sein. Auf dem rund 7000 m2 großen Grundstück, das künftig von der Bundesstraße her erreichbar sein wird, entsteht das neue zweistöckige Schulungszentrum mit 540 m2 Nutzfläche, mit bis zu vier flexibel gestalteten Schulungsräumen. Neben den Blutspendeterminen sollen dort künftig Schulungen für Erste Hilfe Lehrgänge oder interne Schulungen stattfinden. Die DRK-Bereitschaft erhält dort ihre Unterkunft mit Umkleiden und Sanitärräumen und 17 neuen Halleneinstellplätzen für Fahrzeuge. An die große Fahrzeughalle, die Platz bieten soll für drei Großfahrzeuge, wie den Bus der Bereitschaft, der beim Massenanfall mit Verletzten oder derzeit als Impfbus eingesetzt wird, schließt sich eine Waschhalle an. Die PKW-Stellplätze werden auf 60 erhöht.
Direkt zwischen Elbhang und dem Kneippkurgarten im Bereich des ehemaligen Kurmittelhauses entsteht in Hitzacker eine neue Seniorentagespflege. Es wird die Dritte des DRK sein, die bislang einzige ausschließliche Tagespflege in Hitzacker. Das erfolgreiche Konzept der Seniorentagespflegeeinrichtungen in Clenze und Gartow wird auf Hitzacker übertragen. Durch den Umbau einer derzeit ungenutzten Immobilie entsteht ein 120 m2 großer Gruppenraum, ein Ruheraum, ein Arbeitsraum, Sozialräume und eine Küche. Dort entstehen 16 Tagespflegeplätze, wo hilfebedürftige Menschen tagsüber von 8 Uhr bis 16 Uhr betreut und versorgt werden. Täglich wird vor Ort frisch gekocht, wobei die Senioren gern unterstützen können. Geplant ist im nächsten Jahr die Einrichtung zu eröffnen.
Der Besuchsdienst „Rote Engel“ wurde 2014 als neues Projekt in der Ehrenamtskoordination ins Leben gerufen. Derzeit besuchen 14 Ehrenamtliche ältere, oft einsame Menschen zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. Auch in der Corona-Zeit mit den Beschränkungen besuchten die „Roten Engel“ ihre Klienten. Z.B. wurden bei Frau M. in Pevestorf im Dezember Weihnachtskekse gebacken. Bei Frau W. in Dannenberg wird einmal pro Woche einfach nur geklönt. Mittlerweile hat sich im Bereich Lüchow ein sehr aktiver Kreis gebildet, der eng mit dem Altenheim St. Georg zusammen arbeitet. Hier wird viel Wert daraufgelegt, mit den Bewohnerinnen des Seniorenheimes Dinge zu unternehmen, die sie aus ihrem früheren Alltag kennen: Staub wischen, Marmelade einkochen oder Kartoffeln schälen.
Alten Unterlagen zufolge geht die Gründung des DRK-Ortsvereins Jameln auf das Jahr 1921 zurück. Leider geht aus diesen Unterlagen nicht hervor, wer den DRK-Ortsverein damals gegründet und geleitet hat. Die erste namentlich erwähnte Vorsitzende war Gräfin von Grote. Sie leitete in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, im Sinne des Rotkreuzgedankens, den DRK-Ortsverein Jameln. Sie sammelte zu Fuß oder mit dem Rad Lebensmittel (Eiersammlung) für Bedürftige und brachte sie ins DRK-Kinderheim, das damals in Tramm untergebracht war und zu kinderreichen Familien. 1956 übernahm Frau Spieker aus Liepehöfen und danach Frau Schönrock den DRK-Ortsvereinsvorsitz. Charlotte Müller wurde 1965 Vorsitzende, bis sie 1979 von Frau von Gordon abgelöst wurde. Frau von Gordon war eine sehr engagierte Rotkreuzlerin. Sie wurde 2010 ausgezeichnet für ihre 21 Jahre Vorstandsarbeit, 31 Jahre Hilfe beim Blutspenden, 23 Jahre Reiseleiterin beim DRK-Ortsverein, für den sie über 70 Fahrten organisierte. Elf Jahre hat sie die Mitglieder betreut. Diese Auszeichnungen nahm der neue Vorsitzende Helmut Dohmke vor. Von 2013 bis 2022 führte Doroline Wedhorn den Ortsverein. 2022 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neuer 1. Vorsitzender ist Michael Harder. Durch das Engagement des Vorsitzenden und des Vorstandes konnten in kurzer Zeit 12 neue Mitglieder gewonnen werden. So fuhr der DRK-Ortsverein mit 75 Gästen mit dem Schiff bei Kaffee und Kuchen auf der Elbe. Eine weitere Fahrt zu den musikalischen Wasserlichtspielen in Hamburg „Planten und Blomen“ wurde ebenso gut angenommen. In bester Lage konnten die Mitfahrenden die Wasserspiele beobachten. Die nächsten Veranstaltungen sind schon in Vorplanung. Ebenso Kurse „Erste Hilfe beim Kind“, mit denen auch jüngere Jamelner für den DRK-Ortsverein begeistert werden sollen.
Nach dem Kriegsende 1945 bestand in Clenze ein Frauenverein mit 100 Mitgliedern. Deren Mitgliedsbeiträge dienten vor allem der Unterhaltung der Gemeinde Schwesternstation. Die Clenzer Gemeindeschwester hatte neben Clenze noch 21 Dörfer zu versorgen. Weil niemand für die Station aufkommen wollte, war ihr Fortbestand sehr gefährdet. Daher wurde sie dem DRK-Kreisverband übergeben. 1952 löste sich der DRK-Frauenverein zunächst auf. Herr Petersen, der damalige Kassenwart überbrückte die Zeit bis sich der Verein 1960 neu gründete. Am 10. April 1960 fand im Gasthaus Schulz die Gründungsversammlung des DRK-Ortsvereins Clenze statt. Als Vorsitzende wurde Minna Schütze gewählt. Als dringendste Aufgabe wurde die Werbung neuer aktiver und passiver Mitglieder bezeichnet, um den Ortsverein kräftig genug für Hilfseinsätze und andere Bemühungen im Sinne des Roten Kreuzes zu machen. Die erste „neue“ Aktivität“ war die Einrichtung einer Näh- und Bastelstube in der Clenzer Mittelschule, in der sich Helferinnen alle 14 Tage trafen, um für das Kinder- und Jugendheim Dannenberg Strick- und Nähsachen anzufertigen. Kurse zur „Häuslichen Krankenpflege“ wurden ab 1962 angeboten. Als Höhepunkte des Vereinslebens galten die vielen Ausflüge und bunten Abende für die Ortsvereinsmit glieder. Viele Hilfsaktionen wurden angeschoben, wie z. B. das Aussenden freiwilliger Helfer in das Aufnahmelager in Friedland. Zum 25-jährigen Bestehen 1985 verzeichnete der Ortsverein 187 Mitglieder, ein Jahr später 225 Mitglieder. Eine Gymnastikgruppe wurde 1989 ins Leben gerufen, die sich unter der Leitung von Frau Chrobok wöchentlich traf. Seit 2000 leitet Frau Gerhard die mittlerweile zwei Gruppen, die sich nach kurzer Corona-Pause wieder treffen. Mit der Neugründung des Vereins 1960 wurden auch Blutspendetermine in Clenze angeboten und so feierte der DRK-Ortsverein im Jahr 2010 zwei Jubiläen, 50 Jahre Blutspende und 50 Jahre Bestehen des Ortsvereins. Um dieses Jubiläum zu feiern hatte der Ortsverein ein großes Fest organisiert. Für die musikalische Begleitung spielte der Kreisfeuerwehr-Musikzug Clenze. Vier bis fünf Blutspendetermine wurden organisiert und man erwartete den 10.000sten Blutspender. 2005 übernahm Elisabeth Dick den Vorsitz des Ortsvereins. Ausflüge, Spielenachmittage, Plattdeutsches Theater, Besichtigungen u. v. m. organsierte der Vorstand. Nach 17 Jahren als Vorsitzende wurde Frau Dick in diesem Jahr feierlich verabschiedet. Ein jüngerer Vorstand mit neuen Ideen lenkt nun die Geschicke des aus 203 Mitgliedern bestehenden DRK-Ortsvereins Clenze. Zur neuen Vorsitzenden wurde Melanie Thöricht gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Corinna Dorendorf. Die Kasse führt Daniela Jabelmann weiter und die Schriftführung hat Jasmin Meyer übernommen. Der neue Vorstand hat bereits ein attraktives Programm mit Aktivitäten und Veranstaltungen entwickelt. Ob Bingo-Nachmittag, Blutspende, Seniorengymnastik, Spiel-, Klön- und Handarbeitsnachmittage, für jedes Mitglied ist etwas dabei. Geplant sind eine Weihnachtsfeier und eine Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Magdeburg.
Die Pandemie sorgte überall für erschwerte Bedingungen, auch beim Blutspenden. Nicht alle Räume standen weiterhin zur Verfügung und fielen als Spenderorte weg. Zusätzliche Tätigkeiten wie Temperaturmessen und Einlasskontrolle kamen hinzu. Der Imbiss wurde durch Lunchtüten ersetzt. Der gesamte Aufwand wurde größer und stellte alle Beteiligten vor neue Herausforderungen. Eine große Unterstützung war hier der DRK-Foodtruck, der in diesem Jahr erstmalig für die Spenderverpflegung zum Einsatz kam. Im Jahr 2020 waren es noch 3.494 Spender und im Jahr 2021 stieg die zahl der Spender auf 3.620. DRK-Ortsvereine Blutspende angeboten Blutspenden sind enorm wichtig. Zu jeder Zeit.
Zu einem Arbeitskreis Blutspende hatte die Ehrenamtskoordinatorin Luisa Wagner alle DRK-Ortsvereine, die Blutspenden durchführen, eingeladen. Herr Engelhard, Regionalleiter vom Blutspendedienst NSTOB berichtete über die regionale Entwicklung der Blutspendezahlen. Ein wichtiges Thema auf der Veranstaltung: Wie gewinne ich jüngere Zielgruppen. Denn der Anteil der Spender unter 40 Jahre beträgt im Landkreis 30 %, im Landesdurchschnitt 38 %. Zu der Spenderverpflegung berichtete Herr Lippe, Kreisbereitschaftsleiter, über die Erfahrungen beim Einsatz des Foodtrucks. Servicepakete und Speisenangebote wurden erneut vorgestellt. So hält das Team aus der DRK-Bereitschaft, das den Foodtruck bewirtschaftet, von Burger über deftige Erbsensuppe bis hin zu Chinanudeln, eine breite Palette an Speisen bereit. Wie im letzten Sommer ist ein Imbiss unter freiem Himmel auch in diesem Jahr wieder möglich. In Innenräumen kann die Spenderverpflegung derzeit nur stattfinden, wenn dafür ein separater und vom sonstigen Spendergeschehen komplett abgeschlossener Raum zu Verfügung steht. In bestimmten Zeiträumen gab es das Angebot an die Spender, sich etwas mehr Blut abnehmen zu lassen und dieses auf Corona-Antikörper untersuchen zu lassen. Dies wurde sehr gut angenommen und steigerte laut Angaben vom Blutspendedienst die Spendenbereitschaft in diesem Zeitraum um 20 %. Vorgestellt wurde ebenfalls das Terminreservierungssystem für die Blutspende, wodurch der Ablauf einer Spende einfacher und schneller wird.
Der DRK-Shop „Hose wie Jacke“ hat sich als Fundgrube für kostenbewusste Schnäppchenjäger etabliert. Viele treue Kunden schätzen die große Auswahl an handgeprüften Einzelstücken für Groß und Klein, die in der Kochstraße 10 D in Dannenberg angeboten werden. So finden sich im liebevoll dekorierten Verkaufsraum zahlreiche Unikate, die auf einen neuen Besitzer warten. Neben dem Umweltschutz, der durch den Wiederverkauf von gut erhaltener Kleidung aktiv betrieben wird, weist das Team um Luisa Wagner auf die bessere Hautverträglichkeit der Waren hin. Durch das mehrmalige Waschen der Kleidungstücke reduziert sich die Schadstoffbelastung der Produkte deutlich. Dies ist vor allem für Menschen mit Allergien und empfindlicher Haut von großem Vorteil. Echte Individualisten in Sachen Mode finden hier also eine Anlaufstelle für kostenbewusstes Shoppen und schonen damit zusätzlich Geldbeutel, Ressourcen und Haut. Öffnungszeiten von montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Insgesamt arbeiten im Shop an verschiedenen Tagen 18 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.
Das Team des DRK-Shops startete im August in den Sommerschlussverkauf. Die Aktion galt für das gesamte Sommersortiment, wie Tops, T-Shirts, Kurzarmhemden, Sommerkleider und mehr. Um 9.00 Uhr öffneten sich die Türen des Geschäfts und die ersten Kunden schauten nach den Angeboten. „Wir haben unter anderem ganz tolle Sommerkleider im Angebot“, sagte Angelika Schmidt, hauptamtliche Mitarbeiterin und zieht eines der Modelle aus dem Kleiderständer und zeigt es hervor. Frau Schmidt ist von Anfang an im DRK-Shop „Hose wie Jacke“ in Dannenberg dabei. „Nach dem Sommerschlussverkauf wechseln wir die Kollektion und nehmen nach und nach die Winterbekleidung ins Angebot“, berichtete Angelika Schmidt. Beim Sommerschlussverkauf werden die ohnehin schon niedrigen Preise für die Kleidungsstücke halbiert. Der DRK-Shop „Hose wie Jacke“ hat über 1.000 Bekleidungsstücke im Angebot, schätzt Angelika Schmidt. Die Stücke stammen von den Menschen, die ihre noch gut erhaltene Kleidung als Spende direkt persönlich zum „DRK-Shop“ bringen. Bevor diese Kleidung in dem Shop ausgestellt wird, prüfen die Mitarbeiterinnen die Stücke sorgfältig. Mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und beim Glücksrad drehen, wo Einkaufsgutscheine zu gewinnen waren, kam beim Schlussverkauf mancher Kunde ins Gespräch mit den Mitarbeiterinnen. Gleich neben dem Glücksrad präsentierten sich die Strickdamen des Shops mit ihren Strickarbeiten, wie Strümpfe, Taschen, Schals, Mützen....Diese selbst hergestellten Handarbeiten sind ebenfalls im Shop erhältlich. Der Erlös kommt guten Zwecken zugute. „Zu Beginn der Ukraine-Krise kamen besondere Herausforderungen auf die Shop-Mitarbeitenden hinzu,“ informierte Angelika Schmidt. „Viele Menschen haben Wagenladungen voller Spenden angeliefert.“ In der Ankunftsstelle für ukrainische Vertriebene in Lüchow ist ein zusätzliches Kleidersortiment für die neu eingerichtete Kleiderkammer des DRK-Ortsvereins Lüchow bestückt worden. Jeder Vertriebene konnte sich dort oder im DRK-Shop in Dannenberg kostenlos einkleiden. Die Dankbarkeit war riesengroß.
Eine Kutschfahrt durch die Nemitzer Heide hatte die DRK-Ehrenamtskoordinatorin Luisa Wagner für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des DRK-Shops als Dankeschön für ihre Arbeit Anfang Juli organisiert. Bei einem Kuchenbüffet und Kaffee stärkten sich die 18 Mitarbeiterinnen und genossen den schönen Ausblick in die Nemitzer Heide. Oksana, ehrenamtliche Mitarbeiterin und ihre Mutter bedankten sich mit dem Büffet für die Unterstützung. Oksanas Mutter ist aus der Ukraine geflohen und sehr herzlich im DRK-Shop aufgenommen worden. Sie arbeitet ebenfalls im Shop, lernt dabei die deutsche Sprache und ist bei der Übersetzung behilflich.
Die Corona-Pandemie war auch in diesem Berichtzeitraum ein beeinflussender Faktor. Nur zögerlich waren die Teilnehmenden – insbesondere aus dem Bereich der betrieblichen Ersthelfer – bereit an Gruppenveranstaltungen teilzunehmen. Zudem führten gesetzliche Vorgaben zu teilweise sehr kleinen Lehrgängen. Mit Beginn des Frühjahres 2022 zog die Nachfrage nach Lehrgängen aus allen Bereichen deutlich an, so dass schon im Juni 2022 die Gesamtteilnehmendenzahl des Jahres 2021 erreicht wurde. Der neue Lehrgangstyp – zwei Spätnachmittage an zwei aufeinander folgenden Tagen bzw. im Abstand von einer Woche – wird nach wie vor gut angenommen. Auch betriebliche Ersthelfende aus kleineren Unternehmen scheinen dieses Angebot eher nutzen zu wollen als die Veranstaltungen an einem Samstag. Zurzeit sind zwei Ausbilderinnen in Vorbereitung auf ihre zukünftige Aufgabe. Der seit November 2021 als ehrenamtlicher Ausbilder aktive Harald Schulz ist eine wesentliche Stütze des Erste-Hilfe-Angebotes. Ohne seinen Einsatz hätten viele Lehrgänge abgesagt werden müssen in einer Zeit als sich die Aufgaben aus Erste-Hilfe-Lehrgängen, Impf- und Testangebot sowie Hilfen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sowohl personell als auch räumlich und zeitlich überschnitten. Dafür herzlichen Dank!
Im zurückliegenden Jahr 2021 haben in Lüchow-Dannenberg insgesamt 14244 Rettungsdiensteinsätze stattgefunden, von denen der DRK-Rettungsdienst allein 11966 Einsätze, also den absoluten Großteil leistete. Davon entfielen 1667 Einsätze auf das Notarzteinsatzfahrzeug, 5310 Einsätze auf die Rettungswagen und 4989 Einsätze auf die Krankenwagen. Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes in Lüchow-Dannenberg steigen weiterhin, ganze 962 Einsätze mehr wurden im Gegensatz zum Vorjahr geleistet. Ein Meilenstein des vergangenen Jahres war sicherlich die Einführung der regionalen Protokolle zur Patientenversorgung. Zusammen mit dem Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Matthias Franke, erarbeiteten Mitarbeitende des Rettungsdienstes Algorithmen zur erweiterten Versorgung unserer Patienten. So ist zum Beispiel klar geregelt, in welchen Situationen NotfallsanitäterInnen eigenverantwortlich Medikamente geben dürfen, die sonst dem Arzt vorbehalten sind. Dies betrifft zum Beispiel Schmerzmittel, wie Morphin, oder auch Medikamente, die den Kreislauf unterstützen. Die Einführung dieser Protokolle steigert die Qualität der präklinischen Versorgung im DRK-Rettungsdienst massiv, den Patienten kann viel schneller und effektiver geholfen werden – auch vor Eintreffen des Notarztes. Trotz Corona konnten 2021 wieder interne Fortbildungen durchgeführt werden. Alle KollegInnen des Rettungsdienstes wurden als sogenannte „ACLS-Provider“ ausgebildet, bzw. rezertifiziert, denn diese Fortbildung steht regelmäßig an. ACLS steht für „Advanced Cardiac Life Support“ und ist ein international anerkanntes Fortbildungsformat, dass sich speziell mit dem standardisierten Vorgehen bei lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder der Reanimation beschäftigt. Und natürlich wurde auch in die Ausrüstung des Rettungsdienstes investiert. Erstmals wird in Lüchow-Dannenberg auf dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ein Thoraxkompressionsgerät mitgeführt. Der Corpuls cpr übernimmt bei Reanimationen das Drücken auf dem Brustkorb automatisch und in hoher Qualität. Die Herzdruckmassage ist bei diesen Einsätzen die wichtigste Maßnahme, die aber auch sehr kräftezehrend ist. Der Vorteil beim Einsatz des Gerätes ist klar die konstant hohe Qualität der Thoraxkompressionen und die Entlastung des Teams, man hat zwei Hände mehr frei, um andere ebenso wichtige Maßnahmen gleichzeitig durchzuführen.
In diesem Jahr waren wir weiterhin gefordert in der noch andauernden SARS-CoV-2-Virus und COVID-19 Pandemie, mit den Testungen in den Einrichtungen der Pflege und Betreuung. Auch im allgemeinen Dienstbetrieb der Bereitschaften stand und steht Covid-19 immer noch mittendrin, eingeschränkte Lehrgangs- und Übungstätigkeit, Dienstabende der Bereitschaften mit ausreichend Abstand. Hier war ein Umdenken erforderlich, Schutz vor Infektionen bei Beibehaltung einer adäquaten Versorgung eines Betroffenen. Alles überschattend ist der Ukrainekrieg, der am 24. Februar 2022 begann, genauer gesagt ein Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Auch für die Bereitschaften ist dieses ein Wechsel der Richtung des Auftrages und der Bedeutung des Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland. Die Ausrichtung in den Jahren zuvor immer tiefer in den Sanitätsdienst und die Individualmedizin vertiefend, wurde seit April dieses Jahres in der Breite auf Betreuungslagen und Katastrophenmedizin ausgerichtet. Jedoch mit der Vielfalt der Aufgaben, die aus diesem unfassbaren Krieg resultieren, ist bis heute eine gezielte Umstellung der Ausbildung für unsere HelferInnen noch nicht machbar gewesen. Hier wird der Schwerpunkt ab dem Jahr 2023 geplant, um erst einmal anstehende Aufträge abzuarbeiten. Die DRK-Bereitschaft fuhr 42 Einsätze der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) als Unterstützung für den Regelrettungsdienst, bei Bränden oder auch dem Krankentransport bis hin zur Notfallversorgung von Patienten. 149 Einsätze hat das Mobile Testteam für das Gesundheitsamt Lüchow-Dannenberg unternommen. Dabei sind 14.000 Abstriche in Einrichtungen durchgeführt worden. Die Gruppe Food Truckbetrieb unterstützte 12-mal bei den Blutspenden die DRK-Ortsvereine. Nach einem Hilfeersuchen des befreundeten PCK-Verbandes in Oborniki Polen, organisierte die DRK-Bereitschaft in zwei Tagen einen Hilfsgütertransport mit acht Krankenpflegebetten für die Intensivversorgung von Covid-19-Patienten und brachte diese Hilfsgüter in die Klinik nach Obroniki. Seit April 2022 übernahmen die DRK-Bereitschaften bei 15 Veranstaltungen den Sanitätsdienst mit zwei bis 20 Helfern. Wie bereits 2015 haben die DRK-Bereitschaften im März eine funktionierende Unterkunft für bis zu 80 Vertriebene errichtet. Erlerntes konnte und musste angewandt werden, von der Registrierung über das Kissen auf dem Bett oder auch einfach nur der Schnuller für Kinder. Alles war bereit zu stellen aus eingelagertem Notfallversorgungsmaterial oder auch neu zu Beschaffendem. Die DRK-Bereitschaft hat zuerst die Verpflegung für die Vertriebenen bereitet, die ärztliche Versorgung übernommen und konnte nach zehn Tagen die Ankunftsstelle für Ukrainisch Vertriebene (AKU) in der Sporthalle auf dem Schulgelände des Gymnasium Lüchow, in die Hände des Teams der AKU des DRK -Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg übergeben. Ein Teamwork wie es 2015 bei der Flüchtlingswelle erlernt und nochmals umgesetzt werden konnte. Ein Beispiel des komplexen Hilfeleistungssystem, wie die Räder aus Ehren- und Hauptamt aus den verschiedenen Fachrichtungen ineinandergreifen.
Gute Stimmung herrscht unter den Gästen der DRK-Seniorentagespflege Clenze. An mehreren Tischen sitzen die Gäste im neu renovierten Cafe Aßmann in Clenze (Foto oben). Der kleine Ausflug tut allen gut, nach der langen Corona-Pause. Seit vier Jahren gibt es die Tagespflege in Clenze. Die Angebote werden gut angenommen. „Die Geselligkeit wird hier großgeschrieben. Gesellschaftsspiele, Spaziergänge, Gedächtnistraining, kreatives Gestalten, gymnastische Übungen oder einfach im gemütlichen Lesesessel beim Zeitung lesen entspannen, gehören zu den Angeboten,“ sagte die Pflegedienstleiterin Anja Eichhorn. So wurde im Sommer gegrillt und gelacht und viel im Garten der Seniorentagespflege gesessen. „Die Herstellung von Rhabarbersaft, Färben von Eiern, Maibaum und Maibowle, Tierbesuche von Gänseküken, Hühnerküken oder Hunde, pflanzen im Gewächshaus, sind nur einige von vielen Angeboten,“ erzählte Frau Eichhorn. Neue Angebote wie Pilz- und Vogelkunde, sind für die Gäste sehr interessant. Das Erntedankfest fand mit einem reichlich gedeckten Gabentisch statt. Mit einem festlich in blau/weiß geschmückten Tisch ist das Oktoberfest, mit Brezeln und Weißwurst, Zuckerwatte und Popcorn gefeiert worden. Als Unterhaltung haben die Gäste lange Nägel in einen Holzstamm gehämmert und gezählt. Mit Musik vom Akkordeon klag der Nachmittag aus. Besonderen Spaß machen den männlichen Gästen die Holzarbeiten, die sie gern ausführen. Ein besonderes Angebot der Seniorentagespflege: Wellness für die Gäste. Es werden die Hände gebadet und Peeling durchgeführt oder eine Gesichtsmaske aufgelegt. Mit einer italienischen Woche begann das neue Jahr, mit italienischen Gerichten und als Höhepunkt ein Quiz über Italien.
Sandige Grüße sendeten die Kinder und Jugendlichen der stationären Jugendhilfe von ihrer Ferienfreizeit an der Ostsee. Im August 2022 waren sieben Kinder und Jugendliche der Wohngruppe Prisser II, sowie zwei pädagogische Fachkräfte zehn Tage in Börgerende. „Die Stimmung ist wirklich super. Alle sind froh, wieder in einer größeren Gemeinschaft Zeit miteinander zu verbringen", berichtete Martina Klump. Unter anderem stand nicht nur das Baden im Meer auf dem Programm, sondern auch die Fahrt mit dem größten mobilen Riesenrad Europas in Kühlungsborn. Eine Tagestour mit der Bäderbahn „Molli“ von Bad Doberan nach Kühlungsborn war ein besonderes Erlebnis und sehr beeindruckend. An einem Regentag wurde die Kerzenscheune besucht und Kerzen gezogen, was den Kindern und Jugendlichen sehr viel Spaß bereitete. Die gemeinsame Zeit mit den vielen Unternehmungen ließen die Tage „wie im Fluge vergehen“. Es waren spannende und lustige Tage, die nach den langen Corona-Einschränkungen sehr wichtig für alle Mitfahrenden waren. Drei Jugendliche haben ihre Abschlussprüfungen geschrieben.
Im DRK-Heilpädagogischen Kinderheim „Haus Sonnentau“ ist eine Einrichtung in der bis zu 25 Kinder und Jugendliche betreut werden können. Im Kinderheim in der Hermann-Löns-Straße befinden sich 15 Plätze und 10 in der AWG (Außenwohngruppe, Am Reiterstadion). Die praktizierte Heilpädagogik verbindet ganzzeitliches Lernen im gemeinsamen Alltag, therapeutische Angebote und spezielle schulische Förderung u.a. durch die DRK-Wendlandschule. Für die Kinder und Jugendlichen organisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ferienfreizeiten und Ausflüge. Das Highlight des Jahres 2022 war der sportliche Neustart nach Corona. So konnten einige BewohnerInnen der AWG an den Special Olympics in Berlin teilnehmen und konnten beim Fußballturnier den 3. Platz gewinnen. Im Vordergrund stehen aber immer der Spaß, die Begegnung mit Menschen und die Gemeinschaft.
„Endlich wieder alle in der Schule“ – das war in den vergangenen Monaten ein oft gesprochener Satz. Vor allem die Schülerinnen und Schüler sind froh über diese Chance die DRK-Wendlandschule in Dannenberg wieder besuchen zu können. Für viele ist und bleibt die Zeit in der Schule mehr oder weniger die einzige Zeit, in der sie mit Gleichaltrigen zusammen sein können, die nicht ihre Geschwister sind. Wir vermissen Sie und viele andere als Gäste auf unserem Weihnachtsbasar. Deshalb sind wir kreativ geworden und am 8. Oktober hat für den Weihnachtsbasar der Herbstmarkt stattgefunden. Positive Zugewinne aus der Pandemie-Zeit sind WLAN-Accesspoints in allen Klassenräumen und auch für das Außengelände und IPads für fast alle Lehrkräfte. Das Land Niedersachsen hat auch den Schulen in freier Trägerschaft Gelder aus dem Digitalpakt zur Verfügung gestellt. Sehr aktiv war in den letzten Monaten die Schülervertretung unserer Schule mit und durch eine tolle Begleitung von Frau May und Frau Schmidt. Auf Initiative einer anderen GE-Schule in Nordniedersachsen haben sich einzelne Mitglieder der Schülervertretung unserer Schule mit denen aus anderen Schulen für Online-Konferenzen und zu einem Treffen in Präsenz zusammengetan. Hier in der Schule haben sie sich mehrmals getroffen und an einem Pflichtenheft für SchülerInnen gearbeitet. Daraus ist eine sehr gute Zusammenstellung geworden, die in der Gesamtkonferenz einstimmig angenommen wurde. Sie kommt jetzt mit in das neue InformationsHeft über die Schule. So können neue SchülerInnen gleich sehen, auf welche Rechte und Pflichten wir uns hier verständigt haben. Den gleichen Auftrag hatte auch die Elternvertretung aus dem Schulvorstand erhalten. Hier hat eine Arbeitsgruppe aus drei Müttern die alte Aufgabenbeschreibung überarbeitet. Ihre neue Aufgabenbeschreibung wurde ebenfalls einstimmig angenommen und kommt nun in das umgestaltete Info-Heft. Vom 19. bis zum 24. Juni 2022 fuhr eine Gruppe Fußballer mit Frau Radtke und Herrn Ebus zu den Special Olympics nach Berlin. Der Ablauf war ein sehr strammes Programm mit vielen U-Bahn-Fahrten im großen Berlin. Alle haben das sehr gut gemeistert – auch die jüngeren Nachwuchsspieler. Im Vorfeld gab es mehrere Intensiv-Trainings-Tage mit Herrn Lauft und Frau Radtke um die Mannschaft auf ihre Spiele in Berlin vorzubereiten. Die Klassen 5b und 7 sind in die Theaterszene gegangen auf Anregung und unter Anleitung von Frau Knappe. Sehr zur Freude der SchülerInnen und BegleiterInnen sind sie am 7. Juli 2022 in Hannover beim Theaterfestival „Klatschmohn“ aufgetreten. Dort zeigten sie ihr Stück „Lisa“ nach dem Märchen von Hans im Glück und eine Trommel-Nummer. Frau Lampe, Frau Schmidt, Herr Lauft und Herr Bast sorgten für die Begleitung und die nötige Assistenz. Alle SchülerInnen und Erwachsenen sind im Mai fleißig gelaufen, gerollt und gegangen – organisiert und koordiniert von Frau Zeh. Für die Kilometer Laufchallenge sollten Kilometer gesammelt werden. Jeder der 6304 Kilometer war Geld wert und so kamen 1.320 € zusammen. Nach Abstimmung in der Schülerschaft geht das Geld an den Bundesverband Kinderhospiz. Auch in unserem Schul-Wäldchen mussten durch Trockenheit und Sturm gefährliche Bäume gefällt werden. Das Wäldchen wird sehr oft für Lernangebote genutzt und darf auf keinen Fall fehlen. Bei der Stunde der Gartenvögel beteiligte sich die Klasse 9c und zählte viele verschiedene Vogel-Arten im Umfeld der Schule. Sensation war die Sichtung eines Wiedehopfs. Für die Ukraine-Hilfe hat die Klasse A4 Kuchen gebacken und im Rahmen der Schule verkauft. Neue MitbewohnerInnen in der Wendlandschule sind sechs Kaninchen. Unter der Anleitung und Koordination von Frau Tilsner werden sie zu Lernbegleitern für viele SchülerInnen bei Entspannung, Beruhigung und Fürsorge. Eine neue Errungenschaft ist ein E-Bike mit Rolli-Mitfahrgelegenheit. Gleich am ersten Tag der Ankunft wurde ein rollifahrender Schüler zu einer Einkaufsfahrt zum Supermarkt mitgenommen vom Ideengeber Herrn Kohla. Dies ist noch mal ein großer Schritt zur Teilhabe aller bei allen Unternehmungen. Zum ersten Mal fand im Schuljahr 2021/2022 ein Abschlussball für die SchülerInnen in der Sekundarstufe II statt. um die EntlasschülerInnen würdig zu feiern. Eingespielt hat sich auch die „Jubelstrecke“, durch die die EntlassschülerInnen und ihre Gäste am Tag der Entlassfeier geleitet werden.
Bernd Dörgeloh von der DRK-RPK (Rehabilitation psychisch kranker Menschen) berichtet im Interview über das Konzept der RPK Heide-Wendland und seine praktischen Erfahrungen. Seit 1996 arbeitet der Diplom-Sozialpädagoge, der auch Ausbildungen als Tischler und Koch absolviert hat, in diesem speziellen Reha-Bereich. Von solchen Einrichtungen gibt es in Niedersachsen nur etwa ein halbes Dutzend. Es ist die erste, die vom DRK betrieben wird. Die Einrichtung wurde Ende 2019 vom DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg von der Diakonie übernommen und hat am 24. Juni 2020 den Betrieb aufgenommen. Die Einrichtung ist auf die Versorgung von 25 Personen in der medizinischen Phase ausgelegt. Die Arbeit erfolgt daher im multiprofessionellen Team, das sich aus Fachärzten für Psychiatrie, Diplompsychologin und Krankenpfleger im Behandlungsdienst, beruflichen Fachanleitern und Ergotherapeutinnen für das Arbeitstraining und die Gruppenangebote zusammensetzt. Zusätzlich gehören zum Team Reha Beraterinnen für die Betreuung und Begleitung der TeilnehmerInnen und Hauswirtschaftskräfte. Herr Dörgeloh, Sie arbeiten als Einrichtungsleiter in der DRK-Einrichtung „Rehabilitation psychisch kranker Menschen“, kurz RPK. Können Sie bitte das Konzept der RPK kurz vorstellen? Herr Dörgeloh: Das Konzept orientiert sich an der RPK-Empfehlungsvereinbarung. Darin sind Angebote der medizinischen beruflichen Rehabilitation miteinander verknüpft und schließen sich an die Akutbehandlung an. Es beginnt mit der medizinischen Phase, die auch eine fachärztliche Behandlung mit beinhaltet und sich auf Grundarbeitsfähigkeiten fokussiert. Während der medizinischen Phase stehen für 22 Teilnehmende Appartements zur Verfügung. So kann außerhalb der häuslichen Umgebung die Eigenständigkeit bewahrt und ausbebaut werden. So wird ein kompletter Neustart ermöglicht. Für Teilnehmende aus der näheren Umgebung, die die Reha in ihrem privaten Umfeld absolvieren möchten, hält die Einrichtung drei ganz-tagsambulante Plätze vor. In vier Arbeitstrainingsbereichen können die TeilnehmerInnen sich erproben und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Die berufliche Phase findet dann überwiegend in Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes statt, um dann damit dann eine mögliche Einstellung zu erreichen. Im gesamten Reha-Prozess sind die TeilnehmerInnen eng eingebunden, um die Ziele zu definieren. Wer kann die Angebote der RPK in Anspruch nehmen? Herr Dörgeloh: Menschen, die eine psychische Erkrankung diagnostiziert und einen Unterstützungsbedarf haben, um wieder fit für die Arbeit zu werden. Die Empfehlungsvereinbarung spricht als Voraussetzung davon, dass eine Reha-Fähigkeit und eine Reha-Bedürftigkeit gegeben sein muss. Wie werden Interessierte auf die RPK-Angebote aufmerksam? Herr Dörgeloh: Über die Seite des DRK-Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg sind wir im Internet zu finden. Psychiatrische Kliniken, Tageskliniken und Institutsambulanzen im Umkreis von 120 km sind durch Anschreiben mit unseren Flyern informiert worden. In den Landkreisen gibt es sozialpsychiatrische Verbünde, auch die sind über unsere Aktivitäten benachrichtigt worden. In welcher Form erbringt die RPK-Einrichtung ihre Leistungen? Herr Dörgeloh: Einen Großteil macht das tägliche Arbeitstraining aus. In Dannenberg gibt es Gruppenangebote zu den Bereichen Kreativität, Aktivität und Bewegung. TeilnehmerInnen, die unser Angebot zur Unterbringung nutzen, haben noch eine Wohngruppe. Wichtig sind die Einzelgespräche mit den unterschiedlichen Fachbereichen innerhalb unseres Hauses. Wenn die TeilnehmerInnen stabil sind, beginnen auch schon in der medizinischen Phase erste Belastungsproben auf dem ersten Arbeitsmarkt. Durch welche konkreten Leistungen unterstützen Sie Ihre TeilnehmerInnen? Herr Dörgeloh: Arbeitstrainigsangebote, Gespräche und Kriseninterventionen, Reflektions- und Planungsgespräche. Wie lange nehmen die Teilnehmenden im Schnitt die Leistungen der RPK in Anspruch? Herr Dörgeloh: Der Anspruch auf die Leistung beträgt für die medizinische und berufliche Phase jeweils bis zwölf Monate. Der Durchschnitt liegt jeweils bei acht Monaten. Den Übergang von medizinisch in die berufliche Phase vollziehen die meisten TeilnehmerInnen, wenn auch die zwölf Monate genutzt wurden. Wie gewinnen Sie die Betriebe, mit denen Sie bei der beruflichen Rehabilitation zusammenarbeiten? Herr Dörgeloh: Das ist im Prinzip, wie ein klassisches Bewerbungsszenario. Anrufen, Bewerbung um einen Praktikumsplatz, Erklärung am Telefon und dann ein persönliches Bewerbungsgespräch. Wichtig für unsere TeilnehmerInnen ist es, genau hinzuschauen, wie die Betriebe strukturiert sind und ob sie sich vorstellen können auch langfristig in diesem Betrieb zu arbeiten. Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie bei der Rehabilitation psychisch kranker Menschen? Herr Dörgeloh: Eine psychische Erkrankung ist meist kein gradliniger Verlauf. Es gibt viele Schwankungen und Rückschläge. Und die Menschen benötigen Zeit für so einen Prozess. Auch wenn sich die öffentliche Wahrnehmung verändert hat, ist die Stigmatisierung noch nicht vom Tisch. Was sind Ihrer Ansicht nach wesentliche Faktoren, damit Rehabilitation gelingt? Herr Dörgeloh: Man muss sich auf den Reha-Prozess einlassen und das bedeutet: viel Selbstreflexion und auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten schauen, man benötigt die Motivation, selbst etwas verändern und gestalten zu wollen und gleichzeitig müssen die realen Umstände berücksichtigt werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRK-Sozialstation freuen sich sehr über die 18 neuen VW UPs, die sie Ende letzten Jahres aus Wolfsburg abgeholt haben. Durch Lieferengpässe konnte die Auslieferung der 14 gasbetriebenen und vier benzinbetriebenen Fahrzeuge erst später erfolgen. Durch die ca. 250 Hausbesuche am Tag, werden rund 550.000 km/pro Jahr durch MitarbeiterInnen zurückgelegt. Daher tauscht der DRK-Kreisverband die Fahrzeugflotte regelmäßig aus. Die Ausstattung der Fahrzeuge beinhaltet unter anderen akustische Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Freisprecheinrichtung und Klimaanlage.
190 Lüchow-Dannenberger verlassen sich auf Sicherheit mit dem Knopfdruck, die der DRK-Hausnotrufservice bietet. Ansprechpartnerin im DRK-Kreisverband ist Anja Steinhauer, sie arbeitet seit 20 Jahren beim DRK. Sie berät die Kunden und ist regelmäßig auf Informationsveranstaltungen vertreten. Der Hausnotruf gibt Sicherheit in den eigenen vier Wänden und hilft persönliche Freiräume zu erhalten. Der Hausnotruf bedeutet aber auch Sicherheit für alle, die sich um einen sorgen. Das beruhigende Signal - ich bin im Fall der Fälle in guten Händen - bedeutet auch für Familie und Freunde mehr Lebensqualität.
Seit 1992 war Astrid Baganz Mitarbeiterin in der DRK-Sozialstation und ein vertrautes Gesicht für Patienten, Ärzte und andere Ansprechpartner. Frau Baganz zeigte ein besonderes Engagement für das Wohl ihrer Patienten. Eine gute Teamarbeit war für sie besonders wichtig. Die gelernte Kinderkrankenschwester Astrid Baganz hat am 15. August 1992 als Gemeindeschwester in der DRK-Sozialstation im Team Gusborn angefangen und übernahm später die Teamleitung. Nach einigen externen Weiterbildungen wurde sie im Februar 2006 als Stellvertreterin und ab 1. Oktober 2009 zur Pflegedienstleitung in der DRK-Sozialstation bestellt. Bis dato leitete sie erfolgreich ein rd. 40-köpfiges Pflege-, Betreuungs- und Verwaltungsteam. Ende August verabschiedeten sich ihre Kolleginnen und Kollegen, für die sie immer ein offenes Ohr und Verständnis bei der Dienstplangestaltung hatte. DRK-Kreisgeschäftsführer Herr Hanelt dankte ihr für ihr außerordentliches Engagement und ihre jahrelange Treue zum DRK. Er lobte ihre Organisations- und Umsetzungsfähigkeit, sowie ihr betriebswirtschaftliches Denken und Handeln, das sie im besonderen Maße auszeichnete und über die Landkreisgrenzen hinaus anerkannt und nachgefragt wurde. Frau Simone Kappler übernimmt als Nachfolgerin die Leitung der DRK-Sozialstation, ihre Stellvertreterin ist Frau Janine Heinrich.
Längst ist gar nicht mehr selbstverständlich, ab welchem Alter von „Senioren“ gesprochen wird. Viele Menschen fühlen sich zu jung, um ins Pflege- und Seniorenheim zu gehen. Viele ältere Menschen bleiben länger zuhause wohnen oder werden dort betreut. Der DRK-Kreisverband hat sich dieser Entwicklung angepasst und 19 Wohnungen in fünf ebenerdigen Gebäuden für das Betreute Wohnen in Gartow gebaut. Die Größe der verschiedenen Wohneinheiten liegt zwischen ca. 51 m2 und 82 m2 und ist für eine bzw. zwei Personen ausgelegt. Alle Wohnungen haben Glastüren zum offenen Wohn-/Essbereich sowie bodengleiche Fenster und sind dadurch hell und lichtdurchflutet. Die Bäder sind seniorenfreundlich mit ebenerdigen Duschen gestaltet. Die Terrassen mit Loggia bieten, in Richtung Süden ausgerichtet, einen hellen sonnigen Aufenthaltsort im Freien. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnten die ersten Wohnungen an der Waldbadstraße im August 2021 bezogen werden. Die fünf Gebäude wurden im Abstand von ca. einem Monat fertiggestellt, so dass Anfang dieses Jahres die letzten fünf Wohnungen bezogen werden konnten. Zu jeder Wohnung gehört ein mit Stromanschluss ausgestattetes Gartenhaus, das genügend Platz beispielsweise für Gartengeräte oder Fahrräder bietet. Die PKW-Stellplätze sind teilweise überdacht und mit Anschlüssen für E-Fahrzeuge ausgestattet. Die einzelnen Häuser erreicht man bequem zum Ein- und Ausladen über eine Zufahrt mit Wendehammer. Die Wärme- und Stromerzeugung erfolgt über ein eigenes separates Blockheizkraftwerk. Die DRK-Sozialstation bietet bei Bedarf und Verordnung durch den Hausarzt und den Krankenkassen Pflege- und Betreuungsmaßnahmen in dem häuslichen Umfeld an. Weitere Leistungen wie beispielsweise die Bereitstellung eines Haus-Notruf-Gerätes können ebenfalls in Auftrag gegeben werden. Gern nutzen die Bewohner des Betreuten Wohnens die regelmäßigen Seniorentreffen für jedermann nebenan in den Räumen der Seniorentagespflege. Das Betreute Wohnen in Gartow ist auf ein sehr großes Interesse gestoßen. Die derzeitige Nachfrage übersteigt jedoch die zur Verfügung stehende Anzahl der Wohneinheiten. Der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg beabsichtigt daher auf einem benachbarten Grundstück weitere seniorengerechte Wohnungen zu realisieren.
Die DRK-Seniorentagespflege Gartow feierte ihren ersten Geburtstag am 8. Juni 2022. Die Senioren freuten sich schon lange im Vorhinein auf diesen Tag. Das Fest fand über drei Tage verteilt statt, um größere Menschengruppen zu vermeiden, aber trotzdem allen die Teilnahme zu ermöglichen. Zu Beginn begrüßte Claudia Scheppmann, Leiterin der Tagespflege, die Anwesenden: „Ich erinnere mich gut daran, als wir das Haus vor einem Jahr eröffnet haben. Damals war mein größter Wunsch, dass wir für die Menschen hier einen Ort schaffen können, an dem sie sind wohlfühlen und ihn deshalb gerne besuchen. Jetzt nach einem Jahr kann ich glaube ich sagen: Das haben wir geschafft. Die Seniorentagespflege in Gartow hatte im Juni 2021 nach einjähriger Bauzeit eröffnet. Viele Gäste kommen schon seit der Eröffnung regelmäßig in die DRK-Seniorentagespflege und genießen das gesellige Zusammensein unter Gleichgesinnten. Das gemeinsame morgendliche Ankommen und das Frühstück, die Aktivitäten bis zum Mittagessen, die nachmittägliche Ruhepause und das Kaffeetrinken zum Abschluss rhythmisieren den Tag und die Gemeinschaft der Tagespflegegäste. Zu den Beschäftigten gehört auch der Fahrer, der täglich morgens mit dem Fahrzeug der Tagespflege die Tagesgäste aus Gartow und aus den umliegenden Dörfern abholt und sie nachmittags ab 16 Uhr wieder nach Hause bringt. Einige Tagesgäste werden von ihren Angehörigen gebracht. Insgesamt werden zurzeit 29 Gäste betreut. „Wir bemühen uns stets, den Tagesablauf für unsere Tagesgäste so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. In netter Runde wird miteinander gelacht, gespielt, gebastelt, Sport getrieben, gefeiert, getanzt, ausgeruht und vieles mehr. Unsere Gäste kommen alle gerne hierher, um gemeinsam mit anderen schöne, unterhaltsame Lebenstage zu verbringen“, berichtet Claudia Scheppmann. Fleißige und geübte Plätzchenbäckerinnen und Bäcker zur Adventszeit. Mit einer schwungvollen Büttenrede, Cocktails, Tanzspielen und Stimmungsmusik, Kaffee und Berlinern feierten die BesucherInnen mit den MitarbeiterInnen eine tolle Faschingsfeier. Am Tag der offenen Tür, der im Juni landkreisweit stattfand, konnte die Tagespflege eine rege Nachfrage verzeichnen. Bei Kaffee und Kuchen und Teilnahme an den Aktivitäten fühlten sich die Besucher sehr wohl.
Carmen Tewes arbeitet als Pflegehelferin in der DRK-Seniorenresidenz „Jeetzelgarten“ in Dannenberg. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie berichtet über ihren Arbeitsalltag in der Seniorenresidenz. Dort wohnen bis zu 98 Bewohnerinnen in acht Wohneinheiten aller Pflegegrade zusammen. Welche Ihrer persönlichen Stärken kommen in der Pflege zum Tragen? Der Pflegeberuf ist für mich nicht nur ein Job, sondern eine Berufung. Ich habe viel Geduld und Ruhe und nehme mir die Zeit für die BewohnerInnen. Gerade demente BewohnerInnen brauche sehr viel Zuspruch. Wie beginnt Ihr Arbeitstag? Ich helfe den BewohnerInnen beim Aufstehen und Anziehen, um sie anschließend in den Tag zu begleiten. Auch beim Frühstück und anderen Mahlzeiten unterstütze ich die Bewohner, wenn ich für sie da bin und ihnen das Essen anreiche. Zwischenzeitlich begleite ich sie zu den vielen Betreuungsangeboten, die wir hier anbieten. Schön für die SeniorInnen sind die Spaziergänge mit Rollstuhl, die in der näheren Umgebung unternommen werden. Manchmal ist der Dienst sehr anstrengend und nicht immer rosarot. Aber wenn es ringsherum stimmt, kann man das leicht wegstecken. Da kommt auch ganz viel von den älteren Menschen zurück. Hinter jeder Arbeit steht ein gutes Team. Wie sieht das Teamwork in der Pflege aus? Wir haben ein tolles Team hier. Es wird gesagt, was gesagt werden muss. Es herrscht einfach ein großer Zusammenhalt bei uns. 98 BewohnerInnen werden von den Pflegekräften betreut. Hier wird viel gelacht und manchmal spürt man bei den BewohnerInnen pure Lebensfreude. Ich arbeite wie auch die anderen Pflegekräfte im Schichtdienst. Der Beruf ist sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig. Jeder Tag ist anders und bereitet mir Freude. Welche Eigenschaften sollte eine Mitarbeiterin der Pflege haben. Sie muss mitfühlsam, einfühlsam und unterstützend sein, sich den Herausforderungen zu stellen, die bei der Seniorenpflege bei nachlassender Gesundheit auftreten. Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen für eine Mitarbeiterin in der Pflege. Hier arbeiten wir zu ungewöhnlichen Zeiten und stellen sicher, dass die Bedürfnisse der Senioren zu jeder Tageszeit (und bei Bedarf auch nachts) erfüllt werden. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Das sich der Personalstatus entspannt und der Pflegeberuf besser honoriert wird. Der Pflegeberuf ist ein harter und anstrengender Beruf. Er sollte attraktiver werden und auch für Menschen mit Hauptschulabschluss möglich sein. Der Fachkräftemangel ist nicht abzustreiten und der Schulabschluss eines Menschen sollte nicht immer das Wichtigste sein.
Lustig ging es beim Sommerfest des DRK-Senioren-und Pflegeheimes Gartow zu. An diesem Nachmittag passte alles zusammen: schönes Wetter, ein interessantes Programm, gutes Essen und fröhlich gestimmte Heimbewohner. Aber auch in diesem Jahr fand das Fest coronabedingt ohne Angehörige der SeniorInnen statt „Wir wollten einfach den BewohnerInnen eine Freude bereiten in dieser noch immer von Corona geprägten Zeit“, erklärte stellv. Einrichtungsleiterin Claudia Othmer. Den ganzen Nachmittag spielte Adrian Bartels auf dem Akkordeon auf mit bekannten Melodien, die alle BewohnerInnen zum Mitsingen und Schunkeln animierten und so einen schönen Nachmittag genießen konnten. Die Bewohner führten einen Sitztanz vor, den sie gemeinsam eingeübt haben und erhielten dafür viel Applaus. Kuchen, Kaffee und kühle Getränke standen für die BewohnerInnen bereit. Zum Abendessen servierten die MitarbeiterInnen gegrillte Bratwürste mit würzigem Kartoffelsalat. Alle BewohnerInnen des Senioren- und Pflegeheims waren begeistert von dem gelungenen und abwechslungsreichen Sommerfest. Alle freuen sich schon auf das nächste Fest, wenn es wieder heißt: „Auf geht’s zum Oktoberfest!“
500 € übereichte die Vorsitzende des DRK-Ortsverein Gartow dem DRK-Senioren- und Pflegeheim Gartow zum Bau einer Boccia-Bahn, die nun von den Bewohnern eingeweiht wurde. Auch ein neuer Grill wurde von den DRK-Ortsvereinsmitgliedern gespendet, der sofort beim Sommerfest eingesetzt wurde.
DRK-Seniorenbetreuung in Gorleben Bettina Kirchenbauer und Vikoria Wins betreuen in der Gemeinde Gorleben ca. 44 Seniorinnen und Senioren. Sie begleiten diese zu Arztbesuchen, zum Einkaufen oder Helfen im alltäglichen Leben. Dazu gehört auch die Organisation eines Tagesausfluges. Auf Wusch der Senioren ging es mit einem gecharterten Reisebus und einem Kleinbus der DRK-Bereitschaft zum Elefantenhof nach Platschow in Mecklenburg-Vorpommern. Nach zwei Jahren Corona-Pause freuten sich die SeniorInnen wieder an einem Ausflug teilzunehmen und so hatten sich 34 Teilnehmende angemeldet. Auf dem Elefantenhof kümmert sich eine Zirkus-Familie um die Tiere. Besucher können zusehen, wie die Familie mit den Elefanten Tricks einübt. Aber nicht nur Elefanten sind dort zu finden, auch Seelöwen, die polnischen Vollblut-Araber, Kamele, die asiatischen Laufenten und Esel zum Streicheln. Besonders viel Spaß hatten die SeniorInnen in der Seelöwenshow und an der Zirkusvorstellung. Bei schönem Sonnenschein und gemütlicher Einkehr auf dem Elefantenhof bei Kaffee und Kuchen, ging der Tag zu Ende. Unterstützung erhielten Frau Wins und Frau Kirchenbauer nicht nur von zwei Mitgliedern der DRK-Bereitschaft, sondern auch von Angehörigen, die die SeniorInnen begleiteten. DRK-Seniorentreff in Gartow Eine Gruppe Seniorinnen und Senioren trifft sich regelmäßig im neuen Gebäude der DRK-Tagespflege in der Waldbadstraße 6. Seit Mitte April 2022 leitet Bettina Ahmann den DRK-Seniorentreff in Gartow. Außerdem unterstützt sie als Alltagsbegleiterin die SeniorInnen des Betreuten Wohnens. In der Tagespflege findet immer montags und mittwochs ein offener Seniorentreff ab 16.30 Uhr statt. Weitere Termine sind der Spielenachmittag donnerstags ab 17 Uhr und samstags das offene Seniorencafe ab 14.30 Uhr. Einige Besucher kommen aus den gegenüberliegenden Häusern des Betreuten Wohnen. Um das Ankommen im neuen Umfeld angenehmer zu machen und neue Menschen aus der Region kennenzulernen veranstaltet Frau Ahmann einen lockeren Gesprächskreis. Jeder und Jede kann dort mitmachen. „Es ist ein regelmäßiger Treffpunkt für die Bewohner in und um Gartow. Wir spielen Mensch ärgere dich nicht, Skat, Rommy, Kniffel, Doppelkopf und alles, was gewünscht ist. Wir sitzen zusammen und unterhalten uns über das Leben oder machen Gedächtnistraining,“ sagt Frau Ahmann. Es wird gespielt, gewürfelt und gerätselt. Dazu gibt es Kaffee, Tee und selbstgebackenen Kuchen zum kostenfreien Angebot. Im DRK-eigenen Bus werden Ausflüge angeboten. Ziele waren die Stadt Lüchow, Dömitz, Kiekemarkt in Trebel, Kulturelle Landpartie u. a.
Der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg betreibt im Landkreis 17 Kindertageseinrichtungen. In ihnen werden täglich ca. 650 Kinder betreut. Die Arbeit in den einzelnen Einrichtungen ist individuell und folgt unterschiedlichen Schwerpunkten. Integrationskindergärten, Sprach-Kita, Krippen, Hort – alle arbeiten auf der Grundlage eines gemeinsamen Leitbildes. Sehr gern zeigen wir Ihnen unsere Einrichtung und stehen Ihnen für weiterführende Informationen in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Damit wir ausreichend Zeit für Sie haben, bitten wir um eine vorherige Terminvereinbarung. Viele Jahre haben die Kinder in Breselenz einen Spielkreis besucht. Mit dem Gemeinschaftsprojekt „Kultur- und Bildungslandschaft Breselenz“ ist eine neue Kita gebaut worden, die vom DRK betrieben wird. Am 1. August konnte das neue Kita-Team nach einem Jahr Bauzeit, die Kita in Breselenz übernehmen. In dem 366 m2 großen Kita-Gebäude sind am 15. August die Kinder eingezogen und werden in einer Elementargruppe (25 Kinder) und einer Krippengruppe (15 Kinder) von sechs pädagogischen Fachkräften betreut. „Wir haben hier zwei Gruppenräume, einen Schlafraum, einen Differenzierungsraum und Sozialräume. Außerdem steht für die Kinder ein Multifunktionsraum zur Verfügung, in dem sie sich austoben können. Es ist ein schönes Gefühl nun in der neuen Kita zu sein. Wir haben hier mit einem neuen Team angefangen und freuen uns sehr in den Räumen zu arbeiten,“ sagt die Einrichtungsleiterin Frau Klimanski-Kruse. Die Räume sind hell und großzügig eingerichtet. Das Außengelände wurde teilweise von dem vorherigen Spielkreis übernommen und um einige Spielgeräte und eine Matschanlage ergänzt. Die Kita ist an das Gemeindeprojekt „Kultur- und Bildungslandschaft Breselenz“ angeschlossen. Ein Gang verbindet die beiden Gebäude. Der große Multifunktionsraum der Bildungslandschaft kann auch von der Kita genutzt werden. Dieser wurde mit einem Sportboden ausgestattet und für die Kita-Kinder ein Fingerklemmschutz angebracht.
Nachdem im Dezember 2019 der DRK-Kreisverband den Zuschlag für die neue DRK-Kita in Clenze erhalten hat, öffneten sich am 2. August 2021 noch manuell die zukünftig elektrischen Türen der neuen DRK-Kita Clenze für das Personal. Nach einer Teamfindungsphase und dem Erarbeiten erster Pfeiler der Leistungsbeschreibung starteten die Eingewöhnungen der ersten Kinder eine Woche danach. In den drei Gruppen (Krippe, Elementar und Hort) werden von sieben pädagogischen Mitarbeiterinnen, Kitaleitung, Hauswirtschaftskraft und Reinigungskraft bis zu 55 Kinder betreut. Im Frühjahr wurden über 450 Büsche, Sträucher und ca. sieben Meter hohe Bäume auf dem Außengelände der neuen DRK-Kindertagesstätte in Clenze gepflanzt. Großzügig wurde das Projekt unterstützt mit einer Spende über 2500,00 € von der Fielmann AG, für die sich die DRK-Kita-Leiterin Frau Kern beworben hatte. Neben dem Sichtschutz zur viel befahrenen Hauptstraße, dienen einige der Pflanzen künftig auch kleinen Lebewesen, Insekten und Vögeln als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Die großen Bäume spenden den ersten Schatten und laden Kita-Kinder zum Verweilen und Picknick ein. Auf dem Außengelände wurde für die Kinder eine „Seillandschaft“ aufgebaut. Ermöglicht hat dies die großzügige Spende der BILD e.V. „Ein Herz für Kinder“. Kita-Leiterin Bonny Kern hat sich für dieses Projekt beworben. Sie sagt: „Besonders die Hortkinder haben nach einem Schultag das Bedürfnis nach Bewegung. Hier werden alle Sinne der Kinder und das Körpergefühl geschult. Um diesem gerecht zu werden haben wir einen anspruchsvollen Kletterparcours eingeplant im Wert von über 10.000 Euro.“ Der naturnahe Parcours besteht aus heimischen Robinienhölzern - Balanciersteg, Balancierseil, Podest, Seilleiter und Kletternetz der Firma Abolito. Er wurde in den Hang der Kitaaußenanlage eingearbeitet. Die Plätze sind im Kitajahr nach und nach besetzt worden. Zum Kitajahresende blicken wir auf das Jahr 2022/23 mit einer Umstrukturierung. Die Elementargruppe wird zu einer Integrationsgruppe. Eine offizielle Einweihung fand bereits mit allen Beteiligten des Baus im Oktober 2021 statt. Ein Rückblick zeigte Tücken und Vorteile. So ist zum Beispiel das Gebäude zukünftig auf Flexibilität in der Nutzung ausgelegt. Raum für eine vierte Gruppe und die Möglichkeit Gruppen für den Bedarf jeder Altersstufe umzugestalten bleiben bestehen. Der großzügige Flur soll ein Gemeinschaftsleben aller Gruppen hervorrufen. Seit Dezember arbeiten wir als erste DRK-Kita mit der Kikom App. Sie ermöglicht Eltern und Kita eine papierlose Kommunikation und bietet schnelle An- und Abmeldefunktionen. Durch regelmäßige Medienbeiträge erhalten Eltern einen Einblick in die pädagogische Arbeit. Gefeiert wurden in diesem Kita-Jahr der Bundeweite Vorlesetag und Fasching. In der Ferienbetreuung für die Hortkinder gab es Projekte, deren Themen durch die Kinder entschieden wurden. Das Team Clenze mit den Kindern der Igel, Eulen- und Tigergruppe freuen sich auf das nächste Kitajahr.
Auf dem Weg zur Naturpark-Kita Die DRK-Kita „Tipitou“ in Schnega erhielt als erste Kita im Landkreis auf ihrem Sommerfest das Zertifikat „Naturpark-Kita“, vom Verband deutscher Naturparke. Die Kita und der Naturpark haben im Sommer 2021 entschieden, dass sie gemeinsam kooperieren und das Gütesiegel für die Kita anstreben. Dafür hat die DRK-Kita seit letztem Jahr verschiedene Themenschwerpunkte bearbeitet, wie Landwirtschaft, Bienen, Wald erleben, heimische Tier- und Pflanzenarten und das Thema Müll. „Das Erfüllen der Kriterien war nicht so schwierig, denn die Anforderungen passten sehr gut in unser Konzept. Das Erntedankfest, die Müllsammelaktionen, dem Kinotag, einer Bienenwoche, in der eine Imkerin mit den Kindern Honig herstellte und den Bau eines Insektenhotels - um nur einige zu nennen, haben wir schon viele naturnahe Projekte umgesetzt,“ meinte die Kita-Leiterin Ulrike Zühlke. Gemeinsame Aktionen mit dem Naturpark waren die Naturpark-Aktionstage. Hier wurden gemeinsam Igelhäuser gebaut, Waldexkursionen mit dem mobilen Waldlabor unternommen. Besonders gut gefiel den Kindern der Ausflug zum Naturum Göhrde. Dort besuchten sie das Waldmuseum und nahmen am pädagogischen Programm teil. Ziel des Projektes ist es den Kindern Naturparke als vielfältige Lern- und Erfahrungsorte näherzubringen. Mit der Auszeichnung verpflichtet sich die Kita in den kommenden fünf Jahren verschiedene Themen des Naturparkes mit den Kindern zu erarbeiten und das Konzept nachhaltige Entwicklung in den Kindergartenalltag zu integrieren. Als Dankeschön für die Auszeichnung tanzten die Kinder auf dem Sommerfest einen Bienentanz.
Glückwunsch! Unsere DRK-Kita „Die Grashüpfer“ in Lüchow feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfest am 10. September 2022 und die Einweihung des neuen Anbaus. „Wir freuen uns sehr, dass wir zu diesem Anlass wieder zusammen kommen“, sagte die Kitaleiterin Beate Galonska, die von Anfang an die Kita leitet. Die Kita-Leiterin begrüßte die Gäste und bezeichnete die Kita als einen Ort der Begegnung, an dem Offenheit, Herzlichkeit, Freundlichkeit und Respekt herrsche. Jeder werde hier genommen, wie er ist. Sie bedankte sich beim Träger, dem DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg, in Person vertreten von stellv. Kreisgeschäftsführer Volker Tiedemann. Dieser beschrieb die Kita als „Beeindruckend!“ und bezeichnete sie als „eine Einrichtung, in der mit einem großartigen Team eine hochengagierte pädagogische Arbeit geleistet wird“. „Ein kleines Paradies für Kinder,“ sagte die DRK-Ortsvereinsvorsitzende Annelies Barge und überreichte eine Spende in Höhe von 500 €. Nach dem offiziellen Teil wurde auf dem Außengelände gemeinsam mit Kindern und Familien ein Jubiläumsfest gefeiert. Bei der Feier waren auch Nachbarn und Familien, deren Nachwuchs die Kita in Zukunft besuchen wird, dabei. So konnten die Kinder unter anderem Ponyreiten, Dosenwerfen, Kinderschminken, Basteln, Malen, nach versteckten Schätzen graben oder einfach nur entspannt zusammenspielen. Ein Treffpunkt war das von der Elternschaft organisierte Kuchen-Büffet, bei dem man sich kennenlernen und austauschen konnte. Gern schauten sich die Kinder das Feuerwehrfahrzeug an. Besonders viel Spaß hatten sie beim Mitsingen und Tanzen von Liedern, die eine Kita-Mitarbeiterin vortrug. Zum Abschluss des Nachmittags ließen die Kinder Ballons mit einer Karte mit ihrem Namen aufsteigen. Als vor 10 Jahren die Kita in Lüchow eröffnet wurde, war noch nicht zu erkennen, welche Entwicklung die Kita nehmen würde. Angefangen hat die Kita mit 30 Krippenplätzen in zwei Gruppen und einer Elementargruppe mit 18 Plätzen, die in den letzten Jahren auf 25 Plätze erweitert wurde. Der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen stieg in den letzten Jahren in Lüchow, so dass ein Anbau für zwei Gruppen und eine Mensa, in der regionales Mittagessen für die Kita-Kinder angeboten wird, neu entstanden sind. Seit 2021 stehen nun 45 Krippenplätze und 50 Elementarplätze in fünf Gruppen für die Kita-Kinder zur Verfügung, die von einem geschulten Team bestehend aus fünfzehn pädagogischen Fachkräften betreut werden. Im Laufe der letzten zehn Jahre sind ca. 765 Kita-Plätze vergeben worden und die Nachfrage nach Plätzen in der Einrichtung ist nach wie vor hoch. Im Juli 2019 erhielt die Kita das DRK-Gütesiegel für gute Bildungsarbeit des DRK-Landesverbandes Niedersachsen. In diesem Jahr fand die Rezertifizierung statt.
25 Kinder der DRK-Kita „Abenteuerhaus in Lemgow“ in Schweskau im Alter von 3 bis 6 Jahren genießen regelmäßig die Waldtage, die frische Luft, die Weitläufigkeit des Waldes, die Ruhe. Hier können sie ihren Bewegungsdrang ausleben, sich ausprobieren, Natur erkunden. Sie klettern auf Bäume, sammeln Steine, Stöcker und Tannenzapfen, lauschen den Vögeln und beobachten Käfer und Schmetterlinge. Bei diesen Spaziergängen ist den Kindern der Müll aufgefallen, der in der Natur liegt. Das Thema Umweltverschmutzung wurde thematisiert und so entstand die Idee Müll zu sammeln. Die Kinder suchten sehr aufmerksam die Gehwege und Grünstreifen in und um Schweskau ab.
Beide Kita-Gruppen der DRK-Kita „Wirbelwind“ in Bergen besuchten den Reiterhof Schulz in Bergen/Dumme. Beim hautnahen Kontakt mit den Pferden wurde den Kindern nahegebracht, dass zur Pferdehaltung mehr gehört, als sich auf den Rücken zu schwingen und loszureiten. Da wurden verschiedene Futtersorten erklärt, die Bezeichnungen für die verschiedenen Pferde genannt und Materialien gezeigt. Die Fellpflege kam auch nicht zu kurz: Beim Striegeln waren alle mit Feuereifer dabei und manche Angst wurde überwunden. Zum Schluss durfte eines nicht fehlen: Das Reiten auf einem richtigen Pony! Das war doch wackeliger und höher als manche dachten. So durfte ein Kind nach dem anderen auf einem der lammfrommen Ponys sitzen, das von den Erzieherinnen an dem Zügel geführt wurde. Das Team der DRK-Kita „Wirbelwind“ in Bergen hat an der sechswöchigen Fortbildung „Echte Schätze“ teilgenommen. Angeleitet wurde die Fortbildung von Mitarbeitenden der Fachberatungsstelle Violetta e.V., die sich gegen sexualisierte Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Lüchow-Dannenberg einsetzt. In dem Projekt ging es darum, den Kindern ein Gefühl für ihren Körper zu vermitteln. Die Kinder übten „Nein“ zu sagen, um deutlich zu machen, was sie nicht wollen bzw. möchten. Eine Katze namens Kim, hatte die Kinder über das ganze Projekt begleitet und ihnen jede Woche eine neue Geschichte und einige Lieder vorgestellt. Zum Abschluss des Projektes, wurde ein gemeinsames Laternenfest organisiert. Die Kinder bastelten passend zum Projekt „Echte Schätze“ Laternen, die Gesichtsausdrücke der Katze Kim mit ihren Gefühlen erleuchten ließen. Die STARKE KINDER KISTE! Das ECHTE SCHÄTZE! Präventionsprogramm ist ein Projekt, der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel + Gre-tel in Kooperation mit dem PETZE Institut, für den Schutz vor sexuellem Missbrauch für Kinder in Kindertagesstätten. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, die die zweitägige Fortbildung durch eine großzügige Spende in Höhe von 615,00 Euro unterstützte.